1 trauriger Galgo + 2 tolle Menschen = 1 glückliche Familie
Seit gestern hat ein freilaufendes Hundemädchen ein neues Zuhause gefunden.
Nein…..das Team BonnyMobil hat sich nicht vergrößert. Bonny ist und bleibt verwöhntes Einzelhundemädchen.
Zum einen würde ich meiner 14,5 Jahre alten Mausi keinen Geschwisterhund vor die Nase setzten. Das würde sie nur extrem stressen. Sie war immer mit mir alleine. Sie ist schon sauer, wenn ich einen anderen Hund auch nur beachte, geschweige denn streichele. Wie sehr würde sie leiden, wenn sie mich mit einem anderen Vierbeiner teilen müsste.
Zum Zweiten ist es auch ein Kostenfaktor. Bonny kostet mich im Monat mit Futter, Medikamenten, Tierarzt, Friseur und so weiter mittlerweile 160 Euro. Da kann ich mir schlichtweg einen zweiten Hund gar nicht leisten.
Drittens wäre im Bonnymobil auch gar kein Platz. Weder für einen zusätzlichen Menschen noch für einen zusätzlichen Hund.
Auf unseren Spaziergängen sind wir schon im Mai immer wieder auf einen sehr desolaten Galgo gestoßen.
Der Galgo Español ist ein spanischer Windhund der für die Jagd auf Hasen, Füchse, Kaninchen und sogar Wildschweine gezüchtet wird. Auch für Windhundrennen wird er eingesetzt. Da viele Galgos von ihren Haltern gequält und misshandelt wurden sind die Jagd und auch die Windhundrennen in einigen autonomen Gemeinschaften in Spanien verboten. Das wird auch sehr streng durchgesetzt. Nun können die Hundehalter mit ihren Galgos natürlich kein Geld mehr verdienen. Im Gegenteil. Sie kosten Geld.
Darum wurden die Hunde von ihren Besitzern einfach ausgesetzt und sich selber überlassen. Viele Tierschutzorganisation kümmern sich um die ausgesetzten Tiere. Sie versuchen sie zu vermitteln, was leider nicht in jedem Fall gelingt. Durch die Quälerei sind die Hunde natürlich zum Teil psychisch krank.
Den Galgo, den wir hier trafen, ist abgemagert und war uns gegenüber extrem ängstlich und scheu. Vermutlich weil Bonny mit dabei war. Sobald er mir zu nahe kam, hat Bonny ihn mit Bellen vertrieben. Ich hätte ihn gerne gefüttert, aber er kam nie nah genug. Fast täglich sahen wir ihn.
Nachdem wir ihn nun fast 5 Monate nicht gesehen haben, da wir ja in Deutschland waren, war ich bei der ersten Sichtung entsetzt. Der Galgo war noch mehr abgemagert. Ich überlegte, wie wir helfen könnten, aber uns viel nichts ein. Futter an seinem Weg stellen? Keine gute Idee, da ja nicht gesagt ist, das er es auch futtert. Hier leben ja auch andere Wildtiere… Uns fiel keine Lösung ein.
Das erzählte ich bei meinem letzten Strandbesuch in Águilas meinen neuen Camperbekannten. Einige Tage später besuchten sie uns, auch um zu schauen ob sie den streunenden Galgo zu sehen bekommen.
Das war auch der Fall. Das Galgomädchen ging direkt zu ihnen und ließ sich mit Leckerchen füttern. In den nächsten Tagen kamen die beiden Camper immer wieder und besuchten das Hundemädchen.
Gestern adoptierten sie das Hundemädchen, die jetzt Felize heißt. Sie ist freiwillig mit den Beiden mitgefahren. Auch ein Halsband und eine Leine hat Felize sich problemlos anlegen lassen. Bei allen Dreien war es Liebe auf den ersten Blick.
Nun wird sie erst einmal ein bisschen aufgepeppelt und dann geht’s zum Tierarzt um einen Check machen zu lassen. Auch einen Chip und die nötigen Impfungen wird sie dann bekommen. Sie gewöhnt sich wirklich schnell an die neue Umgebung und auch ein Leben im Wohnmobil findet sie gar nicht schlecht.
Ich freue mich total für die Drei. So konnten wir die Galgodame retten und einige Menschen glücklich machen.