Ein Höllentrip mit phänomenaler Aussicht
- Tag der Reise nach Spanien – Meysse, Frankreich
Was für ein Tag. Heute habe ich mich mit meiner Reiseplanung ein wenig verrechnet. Dazu kommt, das ich sehr unkonzentriert war. Durch die heftigen Gespräche gestern mit meinem Sohn bin ich Abends gar nicht mehr dazu gekommen, die Planung für den heutigen Tag zu machen. Gestern war ich ja schon drauf und dran abzubrechen, und wieder in den Heimathafen zu düsen. Trotz meiner schlechten Stimmung habe ich aber gut geschlafen…
Die Planung für den heutigen Tag musste ich dann heute Vormittag erledigen. Auf meiner To do Liste für heute standen allerdings auch noch einige andere Dinge. Zigarretten stopfen, Porta Potti putzen und leeren, Wasser tanken und all die Sachen, die man als Chaos – Camperin halt so zu tun hat. Normalerweise nehme ich mir für die Routenplanung viel Zeit. Suche mir schöne Plätze, schaue mir die Umgebung an und suche mir dann die passende Route. Heute morgen aber habe ich mir keine Zeit gelassen, nur schnell nach einem Platz geschaut und den über Google Maps angefahren.
Böser, böser Fehler! Frau Google hat mich über die kleinsten D-Straßen und die übelsten Serpentinen geschickt. Mein 5. Gang hatte heute Ruhetag. Alles ging heute nur im 3. und im 4. Gang. Ich musste mich total konzentrieren und fand den Trip heute richtig anstrengend. Allerdings waren die Panoramen großartig. Wie schade ist es, das ich nicht gleichzeitig hochkonzentriert das BonnyMobil steuern und Fotografieren kann. Und anhalten geht auf so einer Straße auch nicht. Ein anderer Vorteil war, das es in den Bergen ein bisschen kühler und windiger war. Über 700 m über Meeresspiegel waren wir!
Dazu kam, das plötzlich… kurz vor unserem Ziel… schwere Gewitter mit Starkregen einsetzte. Das machte die Fahrt auf den kleinen Nebenstraßen nicht einfacher. So war ich froh, das wir endlich unseren ausgesuchten Übernachtungsplatz an der Rhone erreichten. Aber schon bei der Anfahrt hatte ich ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Warum das so war kann ich gar nicht sagen. Der Parkplatz war sehr abgeschieden, kein anderes Auto stand dort. Direkt am kleinen Nebenfluss der Rhone und an einem Fahrradweg gelegen, Es standen dort Picknick – Tische und es sah recht lauschig aus. Vielleicht lag es am Regen oder an der Bewölkung, ich habe mich dort nicht wirklich wohl gefühlt. Bei einer Tasse Kaffee stellte ich dann auch noch fest, das es überhaupt kein Internet gab. In diesem Moment stand für mich fest…. wir bleiben nicht hier und fahren weiter! Obwohl wir schon einige Stunden unterwegs waren. Viel länger, als wir es uns vorgenommen haben!
Ich habe auf meinen Reisen gelernt, immer auf mein Bauchgefühl zu hören. Egal in welcher Situation. Mein Bauchgefühl betrügt mich nicht und hat auch immer Recht!
Also fuhren wir erst einmal ein Stück zurück in die Zivilisation, um wieder Internetfähig zu sein. Schnell war dann auch ein neues Plätzchen gefunden… 25 km weiter in unsere Richtung…. Ein paar Kilometer ist uns noch der Regen gefolgt, aber dann hat er aufgegeben.
Nun sind wir hier in dem kleinen Dorf Meysse und stehen hinter der Kirche auf dem Kirchplatz. Das Dorf ist so, wie ich es mag. Mittelalterlich, klein, verwinkelt und auch ein bisschen geheimnisvoll.
Meysse hat etwa 1350 Einwohner, einen Metzger, ein Restaurant, ein Café und einen Tabakladen. Ein unglaublich großes neues Rathaus, eine Schule und viele Häuser, die noch mit Flusskieseln aus der Rhone gebaut wurden. Auch 2 Kirchen gibt es.
Meysse liegt im Departement Ardeche und in der Region Auvergne – Rhone – Alpes. Die Rhone ist hier ganz in der Nähe.
Bis nach Montelimar sind es noch 6 km.
Der Stellplatz an sich ist nichts besonderes. Es gibt ein Toilettenhaus, aber kein Wasser und auch keine Entsorgung. Hinter uns steht ein Schild, das dieser Platz Videoüberwacht ist, Für heute Nacht ist es wirklich ok.
Heute sind wir insgesamt 189 km gefahren und haben dafür tatsächlich 5 Stunden und 20 Minuten gebraucht. Gut…. Eine Stunde Pause an der Rhone war auch dabei. Aber trotzdem….
Morgen braucht das BonnyMobil wieder mal ein bisschen Diesel. Wobei der Tank noch 1 Viertel gefüllt ist. Aber das BonnyMobil mag es gar nicht, wenn ich es bis zum letzten Tropfen leer fahre! So um die 1,65 Euro liegt hier das Literchen.
Auch der Rest des Teams braucht ein bisschen Futter. Also wird morgen in Montelimar getankt und eingekauft. Ich freue mich auf ein gutes Stück Käse und auf Weintrauben aus der Region. Bonny freut sich auf alles, was ich einkaufe. Nur auf ihr Hundefutter…. darauf freut sie sich nicht so unbedingt.
Nun haben uns die Gewitter doch noch gefunden. In der Ferne grollt es gewaltig. Aber wir stehen hier ja sicher und gut! Auch der Regen ist wieder da. Und das ziemlich heftig. Meine Wetterapp warnt auch vor Überschwemmungen! Hatte schon einen Grund, warum wir nicht mehr direkt am Fluss stehen!