12. Tag in der Carlinenbucht – Neue, alte Bekannte, freche Concordefahrer und eine spontane Vollmondparty
10. Januar 2020
Morgens ist die Welt noch in Ordnung… aber saukalt. Dank des Weihnachtsgeschenkes von Tobias, einem Thermometer, weiß das zweibeinige Teammitglied nun auch, wie kalt es im BonnyMobil tatsächlich ist. Um 8 Uhr 8 Grad! Aber unser Superschlafsack und darunter noch eine dicke Decke hält uns kuschlig warm.
Allerdings muss ich ja auch mal raus aus dem Superschlafsack und der dicken Decke. Und das ist einfacher gesagt als getan. Niemand will bei 8 Grad aus molligwarmen Decken kriechen. Ich auch nicht. Allerdings gibt es keine Alternative. Und bis zu unserer geliebten Gaskartuschenheizung ist es ja auch nicht allzu weit. Also Augen zu und durch.
Die Sonne macht heute auch ein bisschen Pause. Ab und zu schaut sie mal hinter den Wolken hervor, aber so ganz traut sie sich nicht. Es weht auch ein kaltes Lüftchen. Trotzdem hält das Team BonnyMobil draußen die Stellung und genießt demonstrativ den Kaffee auf der BonnyMobileigenen Terrasse. Es gibt kein schlechtes Wetter….
Besuch hat sich auch schon eingestellt. Unsere Österreichischen Nachbarn haben sich verabschiedet, und unsere alten Berliner Bekannten sind wieder aufgetaucht und stehen nun hinter uns. Sie bringen auch Neuigkeiten mit.
Playa Vera, ein Strand etwa 20 km weiter ist von der Polizei geräumt worden. Das passiert hin und wieder mal und kein Wohnmobilist findet das besonders tragisch. Auch in der Palmenbucht wird gerade verstärkt Kontrolle gefahren, Ebenso ist die Ziegenwiese, ein allseits beliebter Stellplatz 40 km hinter uns bei Mazzaron, gesperrt.
Hier in der Carolinenbucht kommt zwar auch hin und wieder die Polizei, aber verjagt wurden wir bis jetzt noch nicht. Theoretisch wollte sich das Team BonnyMobil ja auch langsam wieder auf den weg machen. Das überlegen wir uns aber noch einmal. Zum einen fahren wir eh erst frühestens am Montag. Heute ist Wochenende. Da macht es überhaupt keinen Sinn, wegzufahren. Bis Montag ist es ja auch noch lange hin.
Außerdem treffen sich hier immer mehr nette Menschen. Auch Sabine, eine Alleinreisende Dame mit Hund und Mitglied bei den Wohnmobil Kapitäninnen ist heute eingetroffen und hat das Team BonnyMobil sofort erkannt.
So stehen wir alle zu einem kleinen Plausch beieinander als plötzlich ein Schlachtschiff direkt neben dem BonnyMobil hält, ein fröhlicher Fahrer aus der Kabine springt und lauthals verkündet, er wäre jetzt unser neuer Nachbar. Das die riesige Concorde mitten im Weg steht und einige andere Wohnmobile ein bisschen blockiert, merkt der Gute gar nicht.
Ein wenig irritiert fragte ich diesen fröhlichen Menschen dann, ob er es wirklich für eine gute Idee hält, direkt dort zu parken, wo er gerade steht, bekam ich zur Antwort…. Ja…. Windschatten….Nun war es an mir, noch ein bisschen irritierter zu schauen… ehh…mein kleines BonnyMobil Windschatten für ein zweistöckiges Hochhaus? Das kann er nicht Ernst meinen …. doch.. meinte er. Schon wurden die Stelzen ausgefahren, damit das Schlachtschiff auch gerade steht,
Noch einmal im Guten und mit aller Geduld versuchte ich den Menschen zu überreden, sich doch ein anderes, netteres Plätzchen zu suchen. Ohne Erfolg. Gerade, als ich schon aufgeben wollte, kam mir die rettende Idee. Spontan lud ich alle Umstehenden zu einer spontanen Mondscheinparty mit Punsch und lauter Musik ein. Das wirkte. Die Stelzen der brandneuen Concorde wurden eingefahren und der nun nicht mehr so fröhliche Fahrer machte sich mit samt seiner Angetrauten auf den Weg in die andere Ecke der Carolinenbucht.
Natürlich fand unsere Mondscheinpunschparty trotzdem statt. Allerdings ohne Musik, aber mit ganz viel lachen und ganz viel Spaß. Vollmond ist ja auch nicht alle Tage!