Angst…. ein schlechter Weg Begleiter
- Tag der Überwinterung in Spanien
Das Team BonnyMobil ist umgezogen. Seit gestern stehen wir etwa 5 Km von der Küste entfernt auf einem unserer Lieblingsplätze. Die Gründe für unseren Umzug sind mal wieder meine WetterApps. Die zeigen für die nächsten Tage Sturm, Gewitter und starke Regenfälle an. Dann ist es am Strand eher ungemütlich. Wobei ich meinen WetterApps auch nicht wirklich vertrauen kann. Teilweise ändern sie stündlich ihre Meinung. Schon gestern markierten sie ein Weltuntergangszenario, und am Ende waren es 6 Tropfen und ein kleines bisschen Donnergrollen.
Es gibt aber auch noch einen anderen Grund, den Strand zu verlassen. Morgen ist in Spanien Nationalfeiertag. Da sind natürlich alle Spanier unterwegs. Mit PKW´s, per Pedes und natürlich auch mit ihren Wohnmobilen und Van´s. Erfahrungsgemäß sind auch die unbekannten Strände dann sehr voll.
Auch die Spanier kennen Brückentage. Somit bleiben sie dann auch gerne über das Wochenende. An solchen Feiertagen überlasse ich wirklich gerne den Einheimischen ihr Terrain und verdrücke mich diskret an meinen geheimen Platz.
An meinem Lost Place verirrt sich niemand hin, und wir haben hier Ruhe und Frieden.
Nun aber zu einem anderen Thema. Ich lese in den sozialen Medien immer öfter das Wort ANGST. Gerade viele alleinreisende Frauen sind scheinbar extrem Angstbehaftet. Hinter Allem und Jedem sehen sie Gefahr und Betrug.
Natürlich ist es gut, die Augen offen zu halten, ein bisschen vorsichtig zu sein und Gefahren zu minimieren. Aber einige der Mädels übertreiben es mit ihrer Angst maßlos.
Dabei merken sie gar nicht, das sie durch ihre Angst die Freude und den Spaß am Reisen verlieren. Der Körper und der Geist stehen ständig unter Stress. Es wird verstärkt Adrenalin und Cortisol produziert und das macht auf Dauer richtig Krank. Muskelverspannungen führen zu Rücken – und Gelenkschmerzen, Herzrasen, Übelkeit, Magenprobleme sind nur einige der Symptome.
Auch ich war auf meiner ersten Reise 2018 extrem Angstbehaftet. Schon bei der Vorbereitung der Reise habe ich eine Liste gemacht, was alles passieren kann, und wie ich darauf reagieren sollte. Diese Liste war mehrere Seiten lang.
Ich habe mich tatsächlich vor den Schatten an der Wand gefürchtet. So bin ich dann auch losgefahren. Und tatsächlich sind auf dieser Reise viele schlimme Dinge passiert. Hier im Blog habe ich alles niedergeschrieben und ihr könnt es nachlesen.
Meine Listen haben mir in diesen Akutsituationen übrigens gar nichts genützt. Denn was dann wirklich geschehen ist, hätte ich niemals erwartet.
Als ich diese erste Reise beendet habe, war mir klar, das ich nie wieder im BonnyMobil verreisen wollte. Aber irgendwann habe ich diese Gedanken verworfen und im darauffolgenden Herbst habe ich mich wieder auf den Weg gemacht.
Aber dieses Mal mit einer ganz anderen Grundhaltung und absolut Angstfrei. Mir war klar, das ich jede ungewöhnliche Situation meistern kann. Ich wusste, egal was passiert, ich finde eine Lösung. So konnte ich viel entspannter und zufriedener auf die Überwinterungstour gehen. Dann kam Corona und nicht nur für mich war das eine neue und unbekannt Katastrophe, sondern für die ganze Welt! Aber auch da wusste ich, das wir das heil überstehen werden. Natürlich gab es Momente der Angst, aber tatsächlich nur kurz. Auch diese Zeit habe ich hier im Blog verarbeitet.
Selbstverständlich halte ich auch ein paar grundlegende Vorsichtsmaßnahmen ein. Ich bin zwar Angstfrei aber nicht Blauäugig.
Ich habe niemals an den Autobahnen auf Rastplätzen oder auch nur auf Parkplätzen angehalten, geschweige dort übernachtet.
Ich habe mir immer Gute – Nacht – Plätze abseits der Route gesucht. Natürlich musste ich dadurch ein paar Kilometer Umweg fahren, aber das war es wert. Nicht nur, das ich Sicher und in Ruhe schlafen konnte, dabei habe ich auch noch wunderschöne kleine, verschlafene und romantische Orte entdeckt.
Auch ich hatte schon mehrfach auf den Routen in Frankreich oder in Spanien Situationen, wo mir jemand anzeigte, das etwas mit meinem Bonnymobil nicht stimmt. Aber da ich meine alte Transe kenne, und weiß das alles OK ist, habe ich das einfach ignoriert. Auch habe ich nicht ein paar Kilometer weiter auf der Route angehalten und geschaut. Erst an meinem gewählten Platz habe ich eine Kontrolle durchgeführt.
Wenn etwas mit den Reifen des Bonnymobil nicht stimmt, höre ich das. Also besteht kein Grund, anzuhalten.
Auch hat schon mal jemand versucht, mich abzudrängen…. Wobei ich denke, das es keine Absicht, sondern Unachtsamkeit war. Ich habe laut gehupt und der Fahrer hat auch sofort reagiert.
Grundsätzlich vermeide ich große Städte. Zum einen ist es mir da eh zu rummelig, aber hauptsächlich ist es mir dort zu gefährlich.
Als Freisteherin liebe ich ja einsame Lost Places . Da höre ich auf mein Bauchgefühl. Wenn mein Gefühl mir sagt…. NIX WIE WEG…. dann höre ich darauf und bin weg! Mein Bauchgefühl betrügt mich nie und hat immer Recht!
Wenn ich Park4Night Gute – Nacht – Plätze anfahre, kommentiere ich diese erst bei der Abreise. Auch das macht Sinn, da ich ja bei Ankunft noch nichts zu bewerten habe und so die Räuber auch nicht wissen, das ich gerade dort bin.
Und ganz ehrlich…. Böse Buben fahren nicht los und suchen verzweifelt einsame Camperfrauen. Die fahren dort hin, wo sie wissen, das dort immer wieder Camper stehen. Meine Erfahrung sagt, je versteckter und einsamer ein Ort ist, umso weniger „ Besucher“ hat Frau.
Was mir auch wichtig ist… ich schließe Nachts das BonnyMobil zu. Natürlich wäre es schön, auch mal bei offener Tür zu schlafen… Aber da bin ich konsequent. Nicht nur, das ich keine bösen Buben in meiner Heia haben möchte, auch andere kleine Tierchen wie Ratten oder Mäuse haben im BonnyMobil nichts zu suchen.
Oft höre ich, das mein BonnyMobil das Kennzeichen auf den Fotos zeigt. Auch da sehe ich kein Problem. Mein Haus steht ja nicht leer…. und selbst, wenn ein Ganove weiß, wo mein Haus wohnt, nützt es ihm absolut nichts.
Die berühmt, berüchtigte Geschichte mit dem Gasüberfall ist tatsächlich eine Legende! Das funktioniert so nicht. Befreundete Anästhesisten aus einer Essener Klinik haben errechnet, das es einen LKW an Gasflaschen braucht, um mich in meinem BonnyMobil lahm zu legen. Der Spaß würde zwischen 25 000 und 30 000 Euro an Gas kosten. Ich denke eher, das die Camper mit KO Tropfen ausgetrickst wurden. Viele Camper sitzen ja am Abend noch vor ihrem Wohnmobil und trinken etwas. Aus eigener Erfahrung weiß ich, das da das Glas auch gerne mal einen Moment unbeobachtet steht…. und schon kann jemand fix ein paar der Tropfen ins Glas geben. Die Dinger sind ja Geruchs – und Geschmacksneutral und wirken erst einige Zeit später. Einmal ausgenockt, bekommt man über Stunden absolut nichts mehr mit.
Angst ist der denkbar schlechteste Begleiter, den eine alleinreisende Frau haben kann! Auch mal an das Gute im Menschen zu glauben ist von Vorteil. Nicht jeder Mensch, der mich anspricht will etwas Böses.
Ich lebe ja schon seit vielen Jahrzehnten nach dem GESETZ DER ANZIEHUNG. Das funktioniert im Positiven, aber auch leider im Negativen. Je mehr Angst ich habe, desto mehr schlimme Dinge passieren mir. Je Positiver ich durch´s Leben gehe, desto mehr Freude, Spaß und glückliche Momente kann ich verzeichnen.
Ebenso ist es wichtig statt Angstbehaftet, ACHTSAM durch´s Leben zu fahren. So macht das Reisen Spaß und die Camperin ist glücklich und zufrieden