Torre del Mar – 7. Tag
26. Januar 2019
Seit heute ist Bonny Inhaberin eines eigenen Buggy´s. Die hilfsbereite Camperin, die mir Anfang der Woche in meiner Not geholfen hat, ist losgezogen und hat einen alten, günstigen Kinderwagen für Bonny besorgt. Ich bin glücklich. Langsam bekomme ich wirklich Probleme mit meinem Rücken und Schultern. Durch das Tragen meiner kleinen, ziemlich schweren Maus tut mir alles weh und ich überlege, ob ich vielleicht doch wieder meine schweren Medikamente nehmen muss. Der Geistheiler, den ich vor einigen Tagen kennenlernte, empfahl auch mir das CPD Öl, aber ich vergesse es immer. Bonny bekommt es täglich und es scheint ihr wirklich zu helfen.
Aber ab heute wird Bonny geschoben und nicht mehr getragen. Das ganze Ding mit einer kuscheligen, weichen Decke ausgepolstert und Bonny liegt völlig entspannt darin. Sie sieht aus, als würde sie die Fahrt darin richtig genießen. Ich genieße es auf jeden Fall.
In Spanien ist es fast über all verboten, seinen Hund mitzunehmen. Hunde dürfen nicht in öffentlichen Transportmitteln befördert werden. Taxifahrer weigern sich , jemanden mit Hund mitzunehmen und auch in den Restaurants und Cafés sind Hunde nicht erwünscht.
In der Hoffnung, das Bonny in Ihrem neuen Gefährt nicht als Hund erkannt wird und da ich dringend einkaufen muss, bekommt Bonny eine Decke über den Kopf, so das gerade noch die süße Knopfnase heraus schaut, stapfe ich mit erhobenen Kopf und völlig unauffällig in den örtlichen Supermarkt. Bonny draußen stehen zu lassen kommt überhaupt nicht in Frage. Das mache ich grundsätzlich nicht. Also so tun, als ob nichts wäre und los.
Die benötigten Lebensmitteln und alles andere sind schnell gefunden und mein Hundemädchen macht keinen Laut. Ab zur Kasse….. und genau vor dem Geschäftsführer und Kassierer muss meine kleine, neugierige Fräulein Fellnase natürlich die Nase aus dem Kinderwagen stecken.
Der Geschäftsführer und Kassierer bekam zuerst ganz große Augen und lief danach Tomatenrot an. Bevor er auf Spanisch anfing, mich zu beschimpfen, versuchte ich im klar zu machen, das der Vater meines Babys eben ziemlich behaart ist, und mein kleines Mädchen eben mehr auf den behaarten Papi kommt, als auf mich. Aber es nütze nichts. Wir wurden aus dem Laden geworfen und bekamen sehr böse Dinge auf Spanisch gesagt, die ich aber nur zum Teil verstand. Es war wohl von Hausverbot die Rede.
Da dieser Supermarkt der einzige in erreichbarer Nähe ist, brachte ich Bonny erst einmal zurück in die Wohnung meiner Gastgeber, zog mich ein wenig um, wählte eine meiner Perücken und marschierte erneut, dieses mal ohne Bonny wieder in den Laden. Ich musste ja einkaufen, damit meine Gastgeber etwas zu Essen bekamen. Mit den gleichen Produkten wie vorher, an der gleichen Kasse und mit dem gleichen Kassierer und Geschäftsführer wurde ich nicht erkannt. Also hatte sich das mit dem Hausverbot erledigt und ich konnte ohne Sorgen, aber auch ohne Bonny, weiter dort einkaufen!