Torre del Mar – 12. Tag
31. Januar 2019
Seit ich hier in Torre del Mar bin, habe ich wieder richtige Schlafprobleme. Ich werde Nachts wach und es dauert Stundenlang bis ich eingeschlafen bin. Möglicherweise sind es die Sorgen, die ich mir mache. Es gehen mir unendlich viele Gedanken durch den Kopf.
Mein Budget wird immer kleiner. Das Geld läuft mir wie Sand durch meine Finger. Die Kosten für Miete und Essen sind enorm hoch und auch die Tierärzte kosten viel Geld. Aber für Bonny mache ich das gerne. Das ist klar. Aber wenn alle Reserven verbraucht sind, habe ich ein mächtiges Problem, falls das nächste kostenintensive Problem kommen sollte.
Nein, ich will doch Positiv denken und jetzt nicht neue Probleme heraufbeschwören. Vor Bonny´s Schlaganfall ist doch auch alles gut gewesen. Das BonnyMobil hält tapfer durch und sobald wir wieder unterwegs sind, gehen wir nicht mehr so oft auf teure Stellplätze. Da kann ich schon eine Menge sparen.
Im Moment ist an eine Weiterreise mit Bonny aber noch nicht zu denken, Dafür ist sie noch nicht stabil genug. Ich hoffe so sehr, das sie wieder richtig gesund wird, und das sie keine großen Schäden davonträgt. Was wird sein, wenn so etwas wieder passiert. Wenn sie den nächsten Schlaganfall bekommt und ich vielleicht nicht in Nähe bin. Ich muss sie ja hin und wieder mal alleine in der Wohnung oder im BonnyMobil lassen, um einkaufen zu gehen.
All solche Gedanken kreisen durch meinen Kopf und lassen mich nicht zur Ruhe kommen. Ich habe auch Angst, das sich meine Depressionen durch die Situation hier wieder verstärken und ich dann in einem Schub völlig Handlungsunfähig bin. Leider habe ich im Vorfeld solche Situationen nicht mit meiner Neurologin oder mit meinem Therapeuten besprochen.
Was mich wirklich entspannt und mir auch sonst richtig gut tut, sind die Spaziergänge am Meer. Ich habe wieder angefangen, ein wenig zu meditieren, um den Kopf und die Seele frei zu bekommen. Das sind die Momente, in denen es mir dann auch richtig gut geht. Bonny und ich versuchen, täglich ein paar Stunden am Strand zu sein. Das Training mit ihr funktioniert dort auch wesentlich besser, als in der Wohnung.
Wir haben auch sehr viel Glück mit dem Wetter. Bis jetzt gab es noch keinen Regen und auch die Temperaturen sind wirklich angenehm. In der Sonne kommen wir hier schon teilweise auf weit über 20 Grad. Die ersten Menschen liegen hier schon in Bikinis auf den Liegen und gegen sogar ins Wasser. Noch sind meine Badeanzüge tief im Stauraum des BonnyMobil´s versteckt und dort werden sie auch erst mal bleiben. Obwohl ich gerne schwimme, steht mir danach im Moment noch nicht der Sinn.