Torre del Mar – Überwintern in einer Wohnung?
5. Februar 2019
Ich wundere mich immer wieder, wie viele Deutsche und Schweizer hier in Torre del Mar saisonal oder das ganze Jahr leben. Das Team BonnyMobil hat in den letzten Wochen viele von denen kennenlernen dürfen. Einige verbringen den ganzen Herbst und Winter im Wohnwagen oder Wohnmobil auf den verschiedenen Campingplätzen. Andere haben sich hier eine Wohnung für einige Monate gemietet, und wieder Andere leben das ganze Jahr hier.
Ich kann es ja wirklich sehr gut verstehen. Die Winter sind in Andalusien mild. Hier ist in dieser Jahreszeit die wärmste Ecke in Europa. Die Temperaturen gehen tagsüber niemals unter 10 Grad. In diesem Januar war es sogar richtig warm. Teilweise hatten wir in der Mittagszeit schon weit über 20 Grad. Auch die Nächte sind nicht so kalt wie in Deutschland. Minustemperaturen kennt man hier höchstens in der Sierra Nevada, im Hinterland oder in der Tabanas Wüste. Und Regen fällt auch eher selten. Februar ist eigentlich der Regenmonat, aber in den letzten Jahren ist es immer trockener geworden. Der Frühling beginnt hier schon im März, wenn die Mandelbäume blühen.
Der Lebensunterhalt ist auch ein bisschen günstiger als in Deutschland. Das durchschnittliche Einkommen in Andalusien liegt weit unter dem in Deutschland. Das macht dieses Land sehr interessant für deutsche Rentner mit einer kleinen Pension.
Mieten kann man sich hier noch leisten. Eine etwa 80 qm Wohnung bekommt man voll möbliert in Küstennähe für etwa 600 Euro. In Deutschland fast schon undenkbar. Auch die Nebenkosten halten sich hier in Grenzen. Im Hinterland habe ich mich für ein altes Dorfhaus interessiert, welches 90 qm Wohnfläche und eine große Terrasse hatte. Der Vermieter wollte gerade mal 350 Euro dafür haben. Das Haus steht in einem uralten Dorf und hat gerade mal 300 Einwohner. Da das Team BonnyMobil aber so oft wie möglich am Strand sein möchte, kam dieses kleine Schmuckstück für uns nicht in Frage. Mit dem Auto hätten wir etwa 40 Minuten fahren müssen, um ans Meer zu kommen.
Schwierig wird es allerdings mit einem Haustier. Viele Vermieter möchten nicht an Hundehalter vermieten. Einige haben wohl schlechte Erfahrungen mit Hunden und ihren Besitzern gemacht. Mich wundert das ein bisschen, da viele Spanier mittlerweile Hundebesitzer sind und ja auch irgendwo wohnen müssen.
Im Moment ist der Wohnungsmarkt für Langzeitmieter in den Touristenhochburgen ein bisschen erschöpft. Die gut situierten Spanier kaufen Eigentumswohnungen auf, und vermieten die zu Tagespreisen an die Touristen. Damit lässt sich natürlich wesentlich mehr Geld verdienen, als mit Langzeitmietern. Nach meinem Erachten wird diese Blase aber irgendwann platzen, da sich viele Spanier die teilweise horrenden Mieten in den Feriengebieten schon lange nicht mehr leisten können.
Auch das Team BonnyMobil hat kurz darüber nachgedacht, sich im kommenden Winter eine Wohnung zu mieten, aber wir bevorzugen doch das Leben im BonnyMobil on the Road.