Torre del Mar – 2.Tag – das Unglück…
Bonny und Frauchen unter Schock….
21. Januar 2019
Heute, am frühen Abend ist ein großes Unglück geschehen.
Eigentlich fing der Tag richtig gut an. Das Team BonnyMobil war gestern mit unseren Schweizer Bekannten lecker – aber teuer – in der Safari Lounge essen. Es war ein netter Abend und nachdem wir wieder am BonyMobil waren, sind wir auch sofort zu Bett gegangen.
Heute morgen waren wir mit der Camperin und ihren 3 Hunden zum Frühstück verabredet. Wir haben uns gestern geschrieben, und sie erzählte, das sie morgens immer ins Tanit am Leuchtturm essen geht. Das Tanit kannte ich ja, und somit waren wir auch pünktlich am vereinbarten Treffpunkt.. Dachte ich… was ich nicht wusste, es gibt mehr als ein Tanit in Torre del Mar. Und das Team BonnyMobil wartete im falschen Tanit. Aber dieser Irrtum war schnell ausgeräumt und wir marschierten zum richtigen Restaurant.
Das die Camperin eine Rollstuhlfahrerin war, wusste ich nicht. Wir frühstückten zusammen und lernten uns kennen. Sie war sehr sympathisch, und auch ihre 3 Hunde waren niedlich. So verging der Vormittag wie im Flug, und da sie noch Termine hatte, verabredeten wir uns für den Abend zum Dinner ins Tanit am Strand.
Das Team BonnyMobil verbrachte den Tag mit Spaziergängen am Beach und in dem kleinen Städtchen. Es gefiel uns hier wirklich sehr gut. Auch Bonny hatte viel Freude, da sie am Strand frei laufen konnte und auch Kontakt mit vielen anderen 4 beinigen Spielkameraden hatte.
Da ich ja den späteren Abend noch mit meinen Schweizer Bekannten verbringen wollte, trafen die Camperin und ich uns relativ früh zum Dinner. So konnten wir auch noch draußen essen, da es nach Einbruch der Dunkelheit doch noch sehr kühl wurde.
Bonny und ich bekamen endlich mal wieder unsere geliebten Boquerones. Das sind panierte Anchovis, die knusprig gebraten werden. Neben den gegrillten Sardinen meine spanischen Lieblingstapas. Leider ging es der Camperin nicht so gut, da sie sich wohl ein wenig überanstrengt hatte. Sie hatte Ärger mit ihrer Leihwagenfirma und das hat sie heute sehr mitgenommen. So verabschiedeten wir uns nach dem Essen auch zeitnah.
Wir wollten zurück zum BonnyMobil und da Bonny noch Lust hatte zu rennen, lies ich sie auch auf der großen Wiese von der Leine. So wie immer schoss sie wie ein kleiner Kugelblitz los.
Sekunden später sah ich, wie mein Hundemädchen durch die Luft flog und in die Wiese fiel. Ich rannte sofort los. Sie lag in der Wiese und bewegte sich nicht nicht mehr. Da ich nicht wusste was passiert war, tastete ich sie erst mal ab. Durfte ich sie überhaupt hochnehmen? Was, wenn die Wirbelsäule verletzt ist? Ich wusste im ersten Moment nicht, was ich tun sollte. Sie musste zum Tierarzt. Das war klar.
So vorsichtig, wie es eben ging nahm ich sie hoch und trug sie zum BonnyMobil. Ihr kleiner Körper war völlig erschlafft. Sie hatte überhaupt keine Körperspannung. Das gefiel mir gar nicht. Mir war klar, es etwas wirklich ernstes war. Nur was, konnte ich nicht sagen. Sie hatte keine äußeren Verletzungen. Ob sie innere Verletzungen hatte, konnte ich nicht sagen. Wir mussten zum Arzt.
Am BonnyMobil legte ich sie erst einmal vorsichtig wieder hin. Sie reagierte nicht. Aber sie war nicht bewusstlos. Es war schrecklich.
Was sollte ich tun. Meine Schweizer Bekannten würden erst in einigen Stunden hier eintreffen. Mit dem BonnyMobil konnte ich nicht fahren, da ich nicht wusste, wie ich meine kleine Maus sichern sollte. In meiner Not rief ich die Camperin an, mit der in zusammen beim Dinner war. Sie war die Lösung. Sie hatte ein Auto, kannte sich hier aus und wusste, wo der Tierarzt ist.
Meine Angst um mein Hundemädchen wurde von Minute zu Minute größer. Ich wollte sich nicht verlieren. Was war nur geschehen? Wir konnte das passieren? Ist sie gestolpert? Vielleicht in ein kleines Loch getreten, dann gestolpert und so unglücklich gefallen, das die Wirbelsäule gebrochen ist? Ich wusste es nicht… ich wusste nur, das ich sie schon schnell wie möglich behandeln lassen musste.
Einige Minuten später war auch die Camperin mit ihrem Leihwagen da. Sie erzählte mir, das sie sehr viele Schmerzen hatte und sich erst Hilfe holen musste, um ihren Rollstuhl in das Auto zu bekommen.
Mittlerweile waren bereits etwa 30 Minuten seit dem Sturz vergangen. Es war 18:45. Da der Tierarzt um 19:00 schließt, hatte die Camperin dort schon angerufen, uns angekündigt und gebeten, das sie bitte warten.
Mein Bonny-Mädchen lag schlaff und regungslos in meinem Arm. Sie zitterte zwar, aber zeigte noch immer keinerlei Körperspannung. Meine Angst wuchs ins unermessliche.
Der Verkehr war enorm. Wir mussten etwa 5 km fahren, aber da bereits der Feierabendverkehr einsetzte, waren die Straßen voll. Alle Ampeln waren auch noch auf Rot, und nur mühsam bahnten wir uns unseren Weg.
Einige Minuten nach 19:00 erreichten wir endlich unser Ziel. Vorsichtig trug ich Bonny in die Tierarztpraxis. Glücklicherweise sprach die Helferin Deutsch und so konnte ich ihr von dem Unglück berichten. Die Tierärztin untersuchte Bonny, gab ihr eine Spritze mit Cortison und Schmerzmitteln, und fordere uns auf, in die 24 Stunden Tierklinik zu fahren, um Bonny dort Röntgen zu lassen. Sie konnte nicht sagen, was Bonny hatte. Ohne die Röntgenbilder gab es keine Diagnose.
Obwohl es der Camperin ausgesprochen Schlecht ging, brachte sie uns noch in die 24 Stunden Klinik. Da ihre Schmerzen immer schlimmer wurde, wollte sie nicht warten und ist direkt zurück zum Campingplatz gefahren. Ich war ihr sehr dankbar, das sie mir so schnell geholfen hat, und versprach sofort, wenn ich genaueres wusste, Bericht zu erstatten.
In der Tierklinik wurde Bonny´s Anamnese aufgenommen. Da die diensthabende Ärztin kein Deutsch sprach, versuchten wir es auf Englisch. Sie sprach immer wieder von einer Vergiftung und ich versuchte ihr klar zu machen, das es sich um einen Sturz handelte und das eine Vergiftung zu 100 % ausgeschlossen werden konnte.
Dann wurde mein Hundemädchen zum Röntgen gebracht, und ich sollte warten. Das gab mir die Gelegenheit, meine Schweizer Bekannten anzurufen. Sie sagten, das sie so schnell wie möglich zu der Tierklinik kommen würden.
Nachdem die Röntgenbilder fertig waren, bekamen Bonny und ich in ein Zimmer, in dem wir erst einmal bleiben konnten, bis die Bilder ausgewertet waren. Bonny hatte mittlerweile einen Zugang, an dem ein Tropf mit Kochsalzlösung hing, da die Ärztin noch immer an ihrer Vergiftungstheorie festhielt.
Alle Röntgenbilder waren ohne Befund. Es waren keinerlei innere Verletzungen zu erkennen und somit hatte ich noch immer keine Diagnose. Die Ärztin sagte, das sie Bonny über Nacht zur Kontrolle dabehalten wolle, falls es sich doch um eine Vergiftung handelt. Ich hatte keine Kraft mehr und nachdem geklärt war, das auch ich die Nacht dort verbringen konnte, stimmte ich zu.
Mittlerweile waren auch meine Schweizer Bekannten eingetroffen. Nachdem ich sie aufgeklärt hatte, entschied der Schweizer, das es besser wäre, wenn wir mit ihnen nach Hause fahren. Bonny und ich sollten die Nacht in ihrer Wohnung verbringen und morgen, wenn die Beiden Feierabend hätten, würden wir wieder in die Klinik fahren. Er erzählte mir, das er früher in der Schweiz selber Schutzhunde gezüchtet und ausgebildet hätte. Somit vertraute ich ihm und nahm Bonny mit in die Wohnung der Schweizer.
Da es ja noch immer keine fundierte Diagnose gab, regte die Tierärztin an, einen Spezialklinik oberhalb von Malaga aufzusuchen, die auch ein MRT machen könnten.
Da es ja mittlerweile Nacht geworden war, mussten wir diesen Plan erst einmal aufschieben. Morgen würden wir weiter sehen.