Von Almerimar nach Berja – Tagesausflug
17.Januar 2019
Auch heute morgen klingelte der Wecker wieder zum Sonnenaufgang. Das 9 Uhr – Kaffeetrinken Ritual genießt das Team BonnyMobil mittlerweile sehr. Es ist auch eine interessante Truppe, die sich da trifft.
Ein Ehepaar aus Deutschland lebt schon seit vielen Jahren auf ihrem Boot. Sie haben ihr Leben in Deutschland komplett aufgegeben und genießen die Freiheit, die ihnen ihre Yacht bringt. Wenn es ihnen nicht mehr in einem Hafen gefällt, schippern sie weiter. Wobei sie am Ende immer wieder in Almerimar landen.
Auch das Team BonnyMobil hatte vor vielen Jahren überlegt, ein kleines Kajütboot anzuschaffen. Das scheiterte daran, das die Marinas in Deutschland auf Dauer kaum zu bezahlen sind. Wir sind aber froh, das es sich so entwickelt hat, wie es heute ist. Ein Boot ist toll, aber das BonnyMobil ist doch wesentlich flexibler. Auch wir können weiterziehen, wenn es uns irgendwo nicht mehr gefällt. Wobei wir die Wahl zwischen einer „ Camper- Marina“ und einem Freisteher – Platz haben.
Dann ist da noch ein Schweizer Pärchen, die seit vielen Jahren in einer On -Off- Beziehung stecken und mit diesem Arrangement sehr glücklich und zufrieden scheinen.
Es ist interessant, den Geschichten dieser Menschen zu lauschen und das Team BonnyMobil fühlt sich in deren Gegenwart wohl.
Unser Dinner gestern Abend in der Concorde war nett. Der gegrillte Fisch und die Beilagen waren köstlich und der Concorde Fahrer und seine Begleiterin waren sehr charmant und kommunikativ.
Das Team BonnyMobil war dann auch erst relativ spät wieder im BonnyMobil. Glücklicherweise stand unser rollendes Appartement ja nur wenige Meter von der Concorde entfernt.
Heute geht es nach Berja. Das ist eine Kleinstadt oberhalb von Almerimar. Das heißt, wir verlassen für ein paar Stunden die Küste. Es gibt dort einige sehenswerte Gebäude aus dem 19. Jahrhundert Wir besuchen dort das Haus meiner besten Freundin´s Schwester. Nach dem Tod ihres Mannes vor einigen Monaten, hat sie dieses Haus verlassen und sich eine Wohnung in Almerimar gemietet. Lange war sie nicht mehr dort und heute möchte sie es mir zeigen. Ihr Schweizer Bekannter fährt uns, und wir werden von des Concorde Fahrers Lebensgefährtin begleitet.
Diese ist eine Deutsch – Polin und hat sich in den letzten Tagen mit der Schwester meiner besten Freundin angefreundet. Und da sie überlegt, eventuell ein Haus für sich und ihre Kinder in Spanien zu kaufen möchte sie sich das Haus und Berja auch sehr gerne anschauen.
Nach etwa 40 Minuten Fahrt erreichen wir das Haus in Berja. Der Blick von hier oben ist fantastisch, wenn diese ganzen Plastikgewächshäuser nicht wären, die diese Region hier komplett verschandeln. Früher war Andalusien eine der ärmsten Teile Spaniens. Wasserknappheit, lang andauernde Hitzeperioden und magere Böden ließen Ackerbau und Obstkulturen kaum zu. Bis diese Plastikgewächshäuser entwickelt wurden und das die Landschaft um Almeria maßgeblich veränderten. Heute verfolgt diese Bild den Reisenden quer durch Andalusien. Dafür gehört Andalusien und gerade Almeria zu den reichsten Regionen Spaniens. Aber zu welchem Preis?
Das Haus meiner besten Freundin´s Schwester ist wirklich schön. Die Einrichtung ist gemütlich und strahlt viele positive Energien aus. Der Garten ist ein kleines Paradies. Direkt am Berg schmiegt sich das Haus an den Felsen und es macht den Eindruck, als würde der Berg dieses beschützen.
Es ist wirklich schade, das dieses Haus den Besitzer wechseln muss. Ich merke auf den ersten Blick, wie viel Liebe, Kraft und Zeit hier investiert wurde. Die Schwester meiner besten Freundin und ihr Mann wollten in diesem Haus alt werden. Aber leider kam es wieder mal anders, als geplant.
Der Schwester meiner besten Freundin fiel es nicht leicht, hier in diesem Haus zu sein. Erinnerungen kamen hoch und ich merkte der tapferen Frau an, das sie kurz davor war in Tränen auszubrechen. Somit beendeten wir die Besichtigung und machten uns auf eine kleine Besichtigungstour durch Berja. Das 2 beinige Teammitglied des Teams BonnyMobil brauchte auch dringend einen Kaffee.
Ein kleines Frühstückslokal war auch schnell gefunden und wir machten dort die sehnsüchtig erwartete Kaffeepause.
Danach ging es weiter zu einer alten Ölmühle und Honigmanufaktur. Ich hatte gehört, das es hier ein sehr gutes Olivenöl aus der Region geben sollte und Berja ist auch für seinen Honig weit über die Grenzen der Stadt bekannt.
Diese Honigmanufaktur war genial. Dort gab es nicht weniger als 30 verschiedene Honigsorten. Noch nie hatte ich Kastanienhonig oder Thymianhonig gekostet. Also schleckten wir uns erst einmal durch die vielen verschiedenen Honige, bis jeder von uns den passenden für sich fand. Ich hätte am liebsten alle 30 Sorten gekauft, aber wie immer musste ich ja an mein Budget denken. So wurde es nur ein Glas Mille Fleur Honig, und natürlich eine Flasche des berühmten Berja´s Olivenöl von höchster Qualität.
Noch eine kleine Rundfahrt durch die Stadt, vorbei an das berühmte alte Rathaus und durch kleine Gassen, ging es dann am frühen Nachmittag zurück zum Yachthafen und zum BonnyMobil nach Almerimar.