Wie alles begann… Das Team findet zusammen
15. Oktober 2018
Wir, das sind mein Hundemädchen Fräulein Bonny Fellnase, 8 Jahre alt und eine Havaneser – Yorkshire – Vater unbekannt – Dame und ich, 55 Jahre alt, ehemalige Pflegefachkraft, Singlelady seit vielen Jahren und , wie meine Freunde sagen, eine Dramaqueen und Lady Chaos in einer Person. Ja, wir haben einen Traum…..
Alles fing mit Fernweh an. Fernweh, das von Monat zu Monat schlimmer wurde. Fernweh, das sich nicht stillen lies. Fliegen wollte ich Fräulein Bonny Fellnase nicht antun. Und ohne sie kam für mich Reisen nicht in Frage. Natürlich haben wir auch Reisen unternommen, aber wir bekamen immer nur die schlechtesten Hotelzimmer, und auch bei Ferienhäusern war Bonny oft nicht erwünscht. Also musste eine Lösung her.
Den Traum vom Wohnmobil gab es auch schon ziemlich lange. Aber der lies sich ja nicht mit meinem Job als Pflegefachkraft vereinen und außerdem fehlte es ja immer auch an dem nötigen Kleingeld. Also wurde auch dieser Wunsch immer wieder nach hinten verschoben. Das hatte zur Folge, das ich mit der Zeit immer unzufriedener und trauriger wurde.
Nachdem ich richtig krank wurde und nicht wirklich wusste, was mir fehlt, gab es nicht mehr viel, was mir wirklich Freude gemacht hat. Ich war allein. Es gab keinen Partner, der mich vielleicht unterstützt hätte, und ich hatte ein Haus an der Backe, das mich nur noch mehr belastete. Viele Monate saß ich zu Hause und tat nichts, außer irgendwelche merkwürdigen Internetspiele zu spielen. Gott sei Dank war ich noch Clever genug, um nicht auch noch ein Vermögen in diese Spiele zu Investieren.
Irgendwann war mir das alles zu viel, und nachdem auch noch Depressionen und Psychiatrie dazu kamen, wurde mir empfohlen, doch die Erwerbsminderungsrente anzustreben. Gesagt…getan. Da ich ja von irgendetwas leben musste, und es auch klar war, das ich als Angestellte nicht in die Pflege zurück wollte, machte ich mich selbstständig und suchte mir die eine und die andere Privatpflege. Da ich ja ein sehr anspruchsloser Mensch bin, konnte ich auch den einen oder anderen Euro zur Seite legen und sparen.
Das es schon beim ersten Anlauf mit der Erwerbsminderungsrente geklappt hat, damit hätte ich nie gerechnet. Und in dieser Zeit kam auch die Idee, mir endlich meinen Traum zu erfüllen und auch zu leben.
Ich machte mich auf die Suche nach meinem Traum. Ich hatte viele Wünsche, große Ansprüche, aber leider keine Ahnung. So suchte ich mir bei Facebook die passende Wohnmobilgruppe, und setzte eine Anzeige auf, mit den Dingen, die ich mir für mein neues Wohnmobil wünschte. Und wie viel Geld ich ausgeben möchte. Darauf gab es erst einmal einen gehörigen Shitstorm. Ich wurde beschimpft, ich wurde beleidigt, und man trug mir an, doch noch einmal 20 000 Euro zu sparen, und dann wieder zu kommen.
Konnte es ehrlich sein, das ich für mein Geld nichts bekommen sollte ? War es wirklich nötig, das ich meinen Traum erst einmal wieder auf Eis legen musste? Nein… das ist nicht möglich…wie heißt es doch so schön? Wer seinen Prinzen finden will, muss viele Frösche küssen. In meinem Fall suchen, suchen und warten, bis das zukünftige BonnyMobil vorbei kommt,
Nachdem ich den ärgsten Shitstorm überstanden hatte, meldete sich plötzlich jemand, der mir einen Link aus einem einschlägigen Kleinanzeigenforum schickte. Ich sollte mir dieses Auto mal anschauen, wäre in meiner Nähe, schaut gut aus und liegt preislich in meiner Richtung… Gesagt, Getan, aber leider war der Van schon verkauft.
Täglich bekam ich nun von diesem Menschen Links mit Van´s und Wohnmobilen, die alle in der Preisspanne lagen. Ich war überrascht, aber auch sehr erfreut. Jemand, von dem ich noch nie im Leben gehört hatte, wollte mir helfen. Einfach so…. Das kannte ich nicht. Natürlich war ich auch Neugierig. So schrieb ich ihn einfach an. Er erzählte mir, das er zur Zeit in Mali sei. Mali ?.. fragte ich…Mali in Westafrika? Ja….so erfuhr ich , das er Meteorologe bei der Bundeswehr ist, eigentlich schon Pensioniert, aber doch noch hin und wieder Einsätze macht. Er erzählte mir, das er noch einige Tage auf dem Flughafen festsitzt, und sich zudem langweilt, da er ja das Gebiet aus Sicherheitsgründen nicht verlassen darf. Und da er diesen Shitstorm genauso übel fand, wie ich, wollte er mir helfen. Er und seine Frau seien auch Camper und haben vor einigen Jahren Camper und Wohnmobile vermietet. Somit hat er auch Erfahrung. Und er versprach mir, das ich finden werde, was ich mir wünsche. Ich war glücklich. Er suchte weiter für mich und schickte mir die Links. Ich telefonierte und schaute mir das eine oder andere auch an. Wenn wir nicht gerade suchten, löcherte ich ihn mit Fragen. Wir weiteten die Suche aus, und es gab wirklich einige Van´s, die mir wirklich gut gefallen haben, aber entweder hatten diese keinen Tüv, oder waren viel zu weit entfernt. Auf Gut Glück mal eben 600 km fahren kam für mich nicht in Frage. Aber dann, einige Wochen später fanden wir ein Angebot, das mir auf Anhieb richtig gefallen hat, und dieser Ford Transit war auch gar nicht so weit entfernt. Nach Lippstadt waren es gerade mal 150 km. Ganz aufgeregt schrieb ich eine Nachricht und bekam die enttäuschende Nachricht, das der Transit bereits so gut wie verkauft war. Am nächsten Tag, einem Samstag, sollte er abgeholt werden. Da ich am Freitag Nachtwache hatte, hatte ich keine Zeit, mir darüber weitere Gedanken zu machen und vergaß diesen Transit während der Arbeit.
Am Samstag gegen Mittag – ich war gerade aufgestanden und saß gemütlich mit Fräulein Fellnase beim Frühstück – bekam ich einen Anruf. Der Besitzer des Ford Transit erzählte mir, das der potentielle Käufer einfach nicht aufgetaucht sei, und der Van wieder zu haben wäre. Ich war natürlich begeistert. Nach einem langen Gespräch mit dem Besitzer, vereinbarten wir, das ich sofort vorbei komme, um mir das Auto anzuschauen. Irgendwie wusste ich, das dieser Ford Transit mein BonnyMobil ist, und so fragte ich eine Freundin aus Duisburg, ob sie Zeit und Lust habe, mich nach Lippstadt zu fahren, da mir klar war, das ich mein BonnyMobil sofort mitnehmen möchte. Der Preis lag ein bisschen höher, als es eigentlich geplant war, aber es war machbar.
Als wir zu der besagten Adresse kamen, sah ich den Wagen schon
in der Auffahrt stehen und mein Herz begann zu klopfen. Ja, das war mein BonnyMobil, und ich war auf den ersten Blick verliebt. Ich hätte ihn auch ohne Probefahrt gekauft, aber der Besitzer bestand auf diese Fahrt, nachdem er mir den Van von außen und innen erklärt hatte. Der Van hatte alles was ich mir wünschte. Sogar eine Toilette war dabei.
Die Probefahrt lief absolut problemlos, so das der Besitzer mich fragte, ob ich öfter Transporter fahre. Nein, eigentlich nicht…. aber dem zukünftigen BonnyMobil gefiel ich wohl auch und es machte keine Zicken. Erstaunt stellte ich fest, das der Tank voll war. Während der Probefahrt erzählte ich dem Besitzer, das ich eigentlich nur ein kleines Budget zur verfügung habe, und gar nicht so viel ausgeben wollte, aber das ich mich auf den ersten Blick ins zukünftige BonnyMobil verliebt hatte. Der Besitzer bot mir noch eine neue Markise zum Kauf an, die er gerade erst angeschafft hat, und fragte, was ich denn dafür zahlen möchte. Natürlich sagte ich ihm, das ich den Neupreis bezahle, da die Markise ja noch Neu und Unbenutzt ist. Im Gedanken rechnete ich schon aus, was ich am Ende für das BonnyMobil zahlen würde, da auch noch einige andere Dinge dabei sind… und natürlich den vollen Tank.
Ich merkte recht schnell, das der Besitzer sich nur schweren Herzens von dem zukünftigen BonnyMobil trennen konnte. Vor einigen Jahren hat er den Transit leer von einem Dachdecker gekauft und ihn liebevoll und Detailverliebt selber ausgebaut. Mit seiner Frau und mit seinem Hund hat er auch einige sehr schöne Reisen damit unternommen, aber aus privaten Gründen muss er den Transit jetzt verkaufen. Für ihn sehr traurig, aber für mich wirklich ein Glücksfall.
Wieder am Haus angekommen, hatte des zukünftigen Vorbesitzers Ehefrau auch schon Kaffee gekocht, und der zukünftige Vorbesitzer füllte den bereits vorgeschriebenen Kaufvertrag aus und reichte ihn mir zur Unterschrift. Ich war verblüfft, denn auf dem Vertrag stand eine Summe, die viel geringer war, als ich errechnet hatte. Das kann nicht sein, sagte ich . Er habe sich doch sicher verschrieben, aber Besitzer sagte mir, das er sich nicht verschrieben habe und ich schnell unterschreiben solle. Er findet, das sein Transit so gut zu mir passt und das er sich keinen besseren neuen Besitzer als mich vorstellen kann. Und in diesem Moment wurde sein Transit mein BonnyMobil.
Ich war glücklich. Als wir uns verabschiedeten, fragte mich der neue Vorbesitzer, ob er denn den Van noch einmal aus der Ausfahrt fahren dürfte. Natürlich durfte er. Und ich habe gesehen, das er Tränen in den Augen hatte. Er bat mich auch, mich kurz zu melden, wenn wir in Bochum angekommen sind.
Die Fahrt verlief ohne Probleme. Ich fühlte mich so gut im BonnyMobil, das ich das Gefühl hatte, ihn schon immer gefahren zu haben. In Gedanken plante ich schon die erste Wochenendreise. Wo diese hingehen sollte, wusste ich noch nicht, aber ich träumte davon, viele neue Orte zu entdecken. Es war so ein schönes Gefühl, im BonnyMobil zu sitzen, neben mir meine Beifahrerin Fräulein Fellnase und die Aussicht zu genießen. Ich fühlte mich so glücklich, wie schon lange nicht mehr. Und das Team BonnyMobil war geboren.
Nachdem wir in der Villa Chaos auf dem Berg, meine Heimat, ankamen, rief ich natürlich wie Versprochen den Vorbesitzer an. Zu meiner großen Freude und Überraschung erzählte er mir, das ich noch ein Paket von ihm zu erwarten habe, in dem einige Teile sind, die wir auf unseren Fahrten unbedingt brauchen. Ich war wirklich gerührt.
Wir haben auch noch immer Kontakt, und hin und wieder treffen der Vorbesitzer und seine Frau das Team BonnyMobil auf dem einen oder anderen Stellplatz. Auch mit dem Mann der meinen Traum wahrgemacht hat, indem er mein BonnyMobil für mich gefunden hat, habe ich noch Kontakt. Er ist immer mein Retter in der Not, wenn ich Fragen habe und Hilfe brauche. Auch ihn und seine Frau hat das Team BonnyMobil bereits persönlich kennengelernt und ist sehr dankbar dafür.