Zurück am Lieblings – Lost – Place…. aber niemals gelangweilt
53. Tag der Überwinterung 2022 / 2023
2. Tag am Lieblings – Lost – Place
Das Team BonnyMobil ist wieder einmal vom Strand geflüchtet und steht nun am altbekannten Lieblings – Lost – Place. Der Ort, der uns immer Zuflucht gewährt, wenn das Wetter schlecht ist, oder wie einfach mal ein bisschen Ruhe brauchen.
Hier bleiben wir nun auch erst einmal einige Zeit. Lange haben wir es diesmal nicht am Strand ausgehalten. Das Problem war die Feuchtigkeit. Unser Lieblingsstrand hat ja in der Sonnenzeit einige Vorteile. Zum einen haben wir Schattenplätze und zum zweiten ist der Strand eher ruhig und nicht so belebt wie andere Buchten in der Umgebung. Auch in den letzten Tagen haben sich nur wenige Wohnmobile oder Menschen dort hin verirrt,
Aber… wie immer im Paradies…. gibt es auch eine paar Nachteile. Der Boden ist ein Sand – Lehm – Gemisch und die Bäume speichern natürlich Wasser. Nachts wird es mittlerweile schon so feucht, das die Feuchtigkeit von den Bäumen auf den Boden tropft. Solange die Sonne kräftig scheint, ist die Oberfläche natürlich sehr schnell trocken. Allerdings hatten wir in den letzten Tagen kaum Sonne und somit war der Boden dauerfeucht. Gegen ein bisschen Staub und Sand im BonnyMobil habe ich ja nichts. Aber zum Teil war es so matschig, das wir dicken, matschigen Lehm ins BonnyMobil getragen haben. Ich putze mir natürlich immer brav die Schuhe ab, bevor ich eintrete. Bonny allerdings ist da eher unbedarft und stapft kompromisslos auf den Sitzen und auf dem Bett herum. Hinzu kommt, das Bonny auch gerne ohne Decke unter dem BonnyMobil im Matsch liegt und somit nicht nur schmutzige Pfötchen hat, sondern komplett eingesaut ist.
Ganze 4 Tage konnte ich diesen Schlamassel ignorieren. Nach Stündlichen Putzaktionen wurde meine Laune dann so schlecht, das ich die Flucht ergriffen habe. Zudem war auch noch meine Gasflasche leer und das gab dann den endgültigen Ausschlag um den Lieblingsstrand zu verlasssen und zum Lieblings – Lost – Place zu fahren. Nicht ohne vorher natürlich Gas aufzufüllen.
Immer wenn ich an diesem ruhigen Ort ankomme, habe ich das Gefühl, daheim zu sein. Wir fühlen uns hier richtig wohl und genießen die Ruhe. Bonny kann hier ohne Leine laufen und auch sie freut sich ebenfalls über die Ruhe in dieser friedlichen Umgebung. Aber auch hier gibt es Nachteile. Im Moment sind hier einige Fliegen und Mücken. Aber die sind mir wesentlich lieber, als der Dreck am Strand.
Auch habe ich hier am Lieblings – lost – Place ein bisschen mehr Sonnenzeit als am Strand. Wie gesagt ist es seit einigen Tagen sehr bewölkt und die Sonne lässt sich nur selten sehen. Meiner Solaranlage tut das gar nicht gut. Da ich ja aufgrund meiner Schlafapnoe eine elektrische Schlafmaske brauche, bin ich auf den Sonnenstrom angewiesen. Natürlich kann ich auch einmal ein oder zwei Nächte ohne die Atemunterstützung auskommen, aber ich merke dann, das es meiner Gesundheit und meinem Wohlbefinden überhaupt nicht gut tut.
Im Moment muss ich tatsächlich Kompromisse machen und mich zwischen Kühlbox und Atemgerät entscheiden. Die Kühlbox mache ich momentan nur an, wenn die Sonne hinter den Wolken hervor kommt und sobald es sich wieder zuzieht, muss ich die Box wieder vom Strom trennen. Das ist unkomfortabel, aber leider momentan der einzige Weg um eine ausreichend geladene Batterie zu haben.
Noch soll es einige Tage bedeckt bleiben. Laut Wetterdienst haben wir bis nächsten Donnerstag maximal 3 bis 4 Sonnenstunden. Aber dann gibt es wieder bis zu 10 Stunden Sonne täglich.
Viele Neucamper fragen mich, was ich an so einem einsamen Ort den ganzen Tag mache und ob ich mich nicht Langweile. Langeweile kenne ich überhaupt nicht, wenn ich mit Bonny im BonnyMobil unterwegs bin. Ganz im Gegenteil ist es sogar so, das ich teilweise meine gestellten Tagesaufgaben gar nicht schaffe und auf den nächsten Tag verschieben muss.
Es gibt hier immer irgendetwas zu tun. Je kleiner der Lebensraum, um so mehr muss ich gut organisiert sein. Unordnung im BonnyMobil geht gar nicht. Alles muss an seinem Platz sein und alles muss vor allen Dingen täglich von Staub und Sand befreit werden. Ergo nimmt Aufräumen und Putzen schon mal viel Zeit weg.
Dann lese ich sehr gerne und auch sehr viel. Teilweise… so wie im Moment … auch mal gerne 2 oder 3 Bücher gleichzeitig. Das kann ich Stundenlang und ohne Unterbrechung. Bücher sind ja immer das Wichtigste auf meinen Reisen.
Auch eine ziemlich große Handarbeitskiste ist immer an Board. Socken Häkeln, Stricken und Sticken gehört auch zu meinen Beschäftigungen unterwegs. Momentan stricke ich noch an meinem Wintervorhang für´s BonnyMobil. Danach beginne ich dann mit diversen handgearbeiteten Weihnachtsgeschenken für meine Camperfreunde.
Natürlich gehört Schreiben und der Reisetagebuch – Blog auch zu meinen Lieblingsaufgaben. Wenngleich das leider manchmal viel zu kurz kommt. Ich versuche immer, Euch wenigstens ein mal in der Woche auf dem Laufenden zu halten, wobei mir da tatsächlich manchmal die Zeit fehlt.
Irgendwie habe ich immer den Eindruck, das die Zeit schneller rennt, wenn ich im BonnyMobil unterwegs bin. Die Tage, Wochen und Monate verfliegen in Windeseile. Seit einiger Zeit habe ich mir sogar schon angewöhnt, eine Tages – To – Do – Liste zu machen, damit ich alles, was anliegt, erledigt bekomme.
Die Tage sind kurz. Das liegt daran, das Bonny und ich ja auch gerne mal bis 9 Uhr schlafen. Bis dann die morgendlichen Rituale beendet sind, ist es dann schon fast Mittag. Und ehe wir uns versehen, kommt schon wieder die Dämmerung. Aufgrund der abendlichen Mückeninvasion ziehen wir uns auch recht früh ins BonnyMobil zurück. Dann gibt es nette Stunden mit einem Hörbuch oder einem schönen Film über Amazon Prime Video, die Mediatheken oder Audiotheken.
Natürlich treffen wir auch hier, an unserem abgeschiedenen Ort hin und wieder Freunde und Bekannte. Über diese Besucher freuen wir uns auch immer wieder sehr. Gemeinsames klönen und Kaffee trinken ist für mich absolut wichtig und schön.
Seit ich unterwegs bin, ist mir wirklich bewusst geworden, was ich möchte und was ich tatsächlich brauche. Nun kann ich meine Bedürfnisse leben und muss keine faulen Kompromisse mehr machen. Wenn mir etwas ….oder jemand…. nicht gefällt, fahre ich einfach weg. Das tut meiner Psyche und meiner Gesundheit sehr gut. Ich bin ausgeglichener und entspannter als je zuvor.
Ich ganz alleine bin dafür verantwortlich, ob es mir gut geht oder ob es mir schlecht geht. Diese Erkenntnis hat mein Leben und mein Verhalten radikal verändert. Denn nun muss ich mich hinterfragen, wenn es nicht rund bei mir läuft und kann nicht mehr …so wie früher … die Verantwortung für mein Wohlbefinden auf andere Personen abwälzen. Eine Erkenntnis, die für mich wie eine Erleuchtung war und ist!
So verbringen wir unsere Zeit in Harmonie, Frieden und Freude. Mit Dingen die uns Spaß machen und Menschen, die uns gut tun! Genau das wünsche ich Euch allen ebenfalls!